Stefan Löber
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Svenja Goltermann
Opfer
Die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne
S. Fischer
336 Seiten; 23,00 Euro
Leseprobe
Die Historikerin Svenja Goltermann erzählt, wie das Bild des Opfers, das wir heute kennen, sich erst seit dem 18. Jahrhundert herausgebildet hat: Mit den modernen Gesellschaften entstand das Bedürfnis, die Verluste zu zählen und die Toten zu identifizieren. Zugleich sollte der Krieg humanisiert, Kriegsversehrte sollten versorgt, Überlebende und Hinterbliebene entschädigt werden. So wurde der Begriff des Opfers nach und nach ausgeweitet, von Soldaten auf die zivile Bevölkerung, von körperlichen Verletzungen bis zur Anerkennung des Traumas als seelische Wunde. Wer jedoch als Opfer überhaupt benannt und anerkannt wird, war und ist eine Frage von Hierarchien und Macht – und damit ein eminent politisches Problem.
»Was ist Gewalt? Wo verläuft die Grenze zwischen Übergriffigkeit und Überempfindlichkeit? Diese Fragen stehen im Kern gegenwärtiger Debatten. Svenja Goltermann zeigt, dass sich der Opferbegriff in den letzten Jahrzehnten signifikant ausgedehnt hat und eröffnet damit eine wichtige, neue Perspektive.«
Svenja Flaßpöhler
Svenja Goltermann, geboren 1965, ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich und Direktorin des dortigen »Zentrum Geschichte des Wissens«. Sie studierte in Konstanz und Bielefeld, habilitierte sich an der Universität Bremen und war Dozentin an der Universität Freiburg. Ihr Buch »Die Gesellschaft der Überlebenden. Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg« erschien 2009 und wurde vielfach ausgezeichnet.