Im Norden der Stadt hängen die Hoffnungen so tief wie der Novemberhimmel. Wer hier liebt, rechnet nicht mit einem Happy End. Schon gar nicht Nene, Anfang Zwanzig und Bademeisterin, die eine Überlebensstrategie hat: Bahnen ziehen, alles vergessen, pragmatisch sein. Dann lernt sie im Schwimmbad Boris kennen, der Puma-Augen hat und ihr nicht sofort an die Wäsche will. Boris, der an Kinderlähmung erkrankt war, für den es keine Jobs gibt, nur Schimpfwörter oder Mitleid. Der Schmerzen hat und die Welt mit Verachtung behandelt. Doch Nene zeckt sich in Boris' Herz, und er sich in ihres. Er kapituliert vor ihrer Direktheit und ihrem Lebenswillen, sie vor seinem Entschluss, sein Mädchen glücklich zu machen.
»Einen Roman mit ›Ich liebe dich‹ zu beginnen – darf man das? Annika Büsing tut es unerschrocken und lässt diesem ersten Satz ein herausragendes Debüt folgen. Eines, das von den jungen Liebenden Nene und Boris und von einer wenig attraktiven Ruhrgebietsstadt erzählt. Nene stammt aus prekären Verhältnissen und findet erst in ihrem Beruf als Bademeisterin Halt. Im Sommer 2015 lernt sie Boris kennen, der sich als jobloser Außenseiter durchschlägt. Beide erleben eine fragile Liebe, die Annika Büsing auf mal zarte, mal komische und immer bestechende Weise einfängt.«
Rainer Moritz
Die Jury 2022
Der Jury 2022 gehörten Sonja Zekri, Feuilleton-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Berlin, Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, und Knut Cordsen, Kulturredakteur des Bayerischen Rundfunks, an.