Der Roman eines Abends und einer Einladung zum Essen. Voll mit Rezepten für ein gelungenes Leben und einen misslingenden Abend, der immer wieder neu ansetzt, schlau, witzig, heiter, gleichzeitig begleitet von den unterschwelligen oder ganz offen artikulierten Aggressionen der Beteiligten.
In ihren Gesprächen verhandeln sie die ganz großen und kleinen Themen, von den ›Foodporn‹-Bildern im Internet über Kochen, Einkaufen und Wohnen als soziale Praktiken. Zunehmend wird der Abend komischer, tragischer, erotischer – dabei werden einzelne ›heutige‹ Begriffe diskutiert, während die Gastgeberin keine besonders talentierte Gastgeberin ist und sich immer wieder ins falsche Jahrhundert versetzt fühlt. Nebenbei wird in Anekdoten eine Geschichte der Waren, Speisen und des Kochens erzählt.
»Teresa Präauer ist eine literarische Gastgeberin, wie man sie sich nur wünschen kann, und wer der Einladung folgt, ihren Roman »Kochen im falschen Jahrhundert« zu lesen, wird mit einem Abendessen belohnt. Davon in allen möglichen Details als Leser zu erfahren ist ungleich schöner, als sich persönlich am Austragungsort dieses Kammerspiels einfinden zu müssen, einem neuen dänischen Esstisch. Anders als der Austausch dort ist Präauers Schreiben fein- und hintersinnig, es gelingt ihr so eine Erzählung, die auch das Porträt einer etwas tristen und jedenfalls wohlstandsverlorenen Gegenwart ist.«
Cornelius Pollmer
Die Jury 2023
Der Preis findet 2023 mit neuer Jurybesetzung statt: Andreas Platthaus (verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Marie Schoeß (Autorin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk) und Cornelius Pollmer (Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung) diskutieren am 7. November live in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über das beste Sachbuch und den besten Roman des Jahres.