Von Leipzig bis Belgrad, von der DDR bis zur Volksrepublik Jugoslawien, vom Leinwandspektakel bis zum Abenteuerroman. »Die Projektoren« erzählt rasant und schonungslos von unserer an der Vergangenheit zerschellenden Gegenwart: Im Velebit-Gebirge erlebt ein ehemaliger Partisan die Dreharbeiten der Winnetou-Filme. Jahrzehnte später finden genau dort die brutalen Kämpfe des Jugoslawienkriegs statt – mittendrin eine Gruppe junger Rechtsradikaler aus Dortmund, die die Sinnlosigkeit ihrer Ideologie erleben muss. Und in Leipzig werden in einer psychiatrischen Klinik die Texte eines ehemaligen Patienten diskutiert: Wie gelang es ihm, spurlos zu verschwinden? Und konnte er die Zukunft voraussagen?
»Überbordende Phantasie auf mehr als tausend Seiten: Clemens Meyer verschiebt einmal mehr die Maßstäbe für das, was ein Roman vermag. „Die Projektoren“ erzählen vor der Folie von Karl Mays Leben, dessen Abenteuerbüchern und deren Verfilmungen die Geschichte Jugoslawiens vom deutschen Einmarsch 1941 bis zum Zerfall in den neunziger Jahren. Und das mit postmodernem Witz, klassischer Fabulierfreude und tiefer Sympathie für die Akteure.«
Andreas Platthaus
Die Jury 2024
2024 stellen sich erneut Andreas Platthaus (verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Marie Schoeß (Autorin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk) und Cornelius Pollmer (Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung) der Herausforderung, live auf der Bühen der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über das beste Sachbuch und den besten Roman des Jahres zu diskutieren. Nach Andreas Platthaus im vergangenen Jahr übernimmt Cornelius Pollmer diesmal den Vorsitz.