Oliver Schlaudt
Zugemüllt
Eine müllphilosophische Deutschlandreise
Verlag C.H.Beck
364 Seiten; 22 Euro
Leseprobe (pdf)
Die weltweit größte Untertagedeponie für gefährliche Abfälle im hessischen Heringen, ein gigantischer Abwasserkanal bei Essen, eine Tierkadaververwertungsanlage im schönen Moseltal: Oliver Schlaudt hat sich auf eine eigentümliche Deutschlandreise begeben, um verborgene, aber spektakuläre Wahrzeichen unserer Müllkultur aufzusuchen. Sein genauso verblüffender wie wunderbar erzählter Reisebericht liest sich allerdings nicht nur wie ein Fremdenführer durch deutsche Abfalllandschaften. Inmitten ihrer besonderen Müllgeschichten entwickelt Schlaudt zugleich eine Philosophie, die sich die Hände buchstäblich schmutzig macht. Es wird klar: Der Müll ist das ungewollte Erbe, das wir nicht ausschlagen können.
»Für das, was Oliver Schlaudt in diesem Buch vorhat, wurde das Genre Reiseliteratur sicher nicht erfunden. Er reist dem Müll hinterher, begibt sich mit philosophischer und naturwissenschaftlicher Neugier an Orte, die wir allzu gern verdrängen. Er misstraut sauberen Trennlinien – zwischen Natur und Kultur etwa, Erdgeschichte und Kulturgeschichte. Und beweist dabei: Wer sich dem Müll in all seinen Dimensionen stellt, kriegt unsere Gegenwart am besten zu fassen.«
Marie Schoeß
Die Jury 2024
2024 stellen sich erneut Andreas Platthaus (verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Marie Schoeß (Autorin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk) und Cornelius Pollmer (Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung) der Herausforderung, live auf der Bühen der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über das beste Sachbuch und den besten Roman des Jahres zu diskutieren. Nach Andreas Platthaus im vergangenen Jahr übernimmt Cornelius Pollmer diesmal den Vorsitz.